Die Diagnose Krebs ist ein Schock, und die darauffolgende Behandlung mit Chemotherapie bringt oft mehr Herausforderungen mit sich, als man erwartet. Viele Patienten sprechen über diese Dinge nicht öffentlich – deshalb teile ich hier 11 Dinge, die dir niemand über Chemotherapie sagt, aber wissen solltest, um besser vorbereitet zu sein. Manches aus eigenen Erfahrungen, manches aus den Erzählungen anderer Krebspatienten, die ich während meiner Reise kennengelernt habe.


1. Deine Geschmacksknospen spielen verrückt

Eine der ersten Überraschungen während der Chemo ist, wie sehr sich dein Geschmackssinn verändert. Plötzlich schmeckt dein Lieblingsessen fade oder sogar garnicht mehr. Viele berichten von einem metallischen Geschmack. Leider hat sich mein Geschmackssinn auch verändert. Vor allem nach dem Medikament Carboplatin. Bei der letzten Infusion hatte ich eine Woche lange einen wirklich ekeligen metallischen Geschmack. Die Folge: Mein Appetit war weg. Was mich noch mehr ärgerte, es war kurz vor Weihnachten. Weihnachten verbringen mein Mann und ich meistens bei meinen Schwiegereltern und meiner Mutter. Wir freuen uns beide meist schon Wochen im Voraus, weil wir wissen dass es unglaublich leckeres Essen gibt. Hier wollte ich auch mal meine strenge Ernährungsweise unterbrechen und mit Rouladen und Ente sündigen. Meinen Fleischkonsum habe ich stark eingeschränkt. Es gibt nur noch ein-zwei Mal im Monat Bio Hähnchen. Ansonsten verzichte ich auch auf Wurstwaren. Zum Glück schmeckte Heiligabend alles wieder – sagen wir relativ normal. Denn es schmeckte alles zwar nicht mehr so extrem nach Metall, dafür aber fade. Jeder Patient, der nicht oder nur kurz diese Nebenwirkung verspürt hat Glück. Ich fand es wirklich furchtbar. Mein Tipp: Zitrusfrüchte, Ingwer oder scharfe Speisen können den Geschmack wieder anregen. Probier dich durch und hab Geduld – dein Geschmackssinn kehrt oft nach der Behandlung zurück.


2. Kälteempfindlichkeit ist real

Einige Chemotherapien, wie Oxaliplatin, können eine äußerst unangenehme Kälteempfindlichkeit hervorrufen. Eiskalte Getränke oder das Anfassen von Metall können schmerzhaft sein. Ein Schal und Handschuhe werden schnell zu deinen besten Freunden – auch im Sommer. Alternativ helfen natürlich warme Bäder oder Wärmflaschen. Letztere benutze ich im Winter sowieso bereits jeden Abend, weil ich so eine Frostbeule bin. Es gibt auch coole Taschenwärmer und wärmende Getränke wie Grüntee oder Assam Tee mit Zitrone, die übrigens sehr gesund sind.

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3. Du kannst den Chemo-Geruch wahrnehmen

Viele Betroffene berichten von einem unverwechselbaren „Chemo-Geruch“, den sie während oder nach der Infusion wahrnehmen. Für manche ist dieser Geruch so stark, dass er sogar Übelkeit verstärken kann. Wenn mir meine erste Infusion über den Port verabreicht wurde, spürte ich einen kalten Schwall in meinem Körper und diesen unverkennbaren Geruch. Was du dagegen tun kannst ? Ein Roll-on mit Lavendel- oder Zitrusöl unter der Nase kann helfen, unangenehme Gerüche zu überdecken.

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4. Hand- und Fußpflege werden zur Routine

Chemotherapie kann Haut und Nägel extrem strapazieren. Nagelbetten können sich entzünden, und die Haut wird oft trocken und rissig. Reichhaltige Cremes und spezielle Nagelöle sind eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Auch das Tragen von Handschuhen bei Hausarbeiten kann helfen, Hautreizungen zu vermeiden. Selbst wenn du deine Haut pflegst wird sie schnell spröde. Mir haben folgende Produkte (auch zur Narbenpflege des Ports) geholfen:

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5. Schlafen kann herausfordernd sein

Kortison, das oft begleitend zur Chemo verabreicht wird, kann Schlafprobleme verursachen. Dazu kommen Sorgen und Nebenwirkungen wie Hitzewallungen oder Unruhe. Einschlafhilfen wie Meditations-Apps, Baldrian oder ein beruhigendes Abendritual können dir helfen, besser zur Ruhe zu kommen. Versuche generell eine bessere Schlafhygiene einzuführen. Dazu gehört zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf Handy und TV zu verzichten. Stattdessen kannst du Lesen oder Yoga machen.

Ich habe auch ziemliche Durchschlafprobleme. Das kann auch daraus resultieren, wenn du so wie ich eine Spritze zum Schutz der Eierstöcke erhälst. Damit soll sichergestellt werden, dass die Patientin trotz Chemotherapie weiter schwanger werden kann. Denn therapiebedingte Spätfolgen können nahezu alle Organsysteme betreffen. Dazu gehört: Herz, Gehör, Nieren, Lunge, Leber, Darm, Harnblase, Bauchspeicheldrüse, Geschlechtsorgane, Hormondrüsen, Knochen und Muskulatur.


6. Dein Energielevel wird unberechenbar

Es gibt Tage, an denen du dich fast normal fühlst, und dann kommen Tage, an denen schon der Weg zur Küche eine Herausforderung ist. Hör auf deinen Körper und plane keine Überanstrengungen. Es ist okay, Pausen zu machen und Hilfe anzunehmen. Krebspatienten fühlen sich oft extrem müde und erschöpft. Fachleute bezeichnen diese Folgeerscheinung bei Krebs als „tumorbedingte Fatigue“. Auch wenn es gegen Fatigue selbst keine wirksame medikamentöse Behandlung gibt, können Ärzte einige Ursachen behandeln, denn: Bestimmte Risikofaktoren können eine extreme Abgeschlagenheit in Verbindung mit Krebs begünstigen. Du kannst auch was gegen Fatigue tun. Was besonders helfen kann ist Bewegung. Sport oder Spaziergänge wirken sich günstig auf die Fatigue aus. Die Betroffenen sollten ihre körperlichen Aktivitäten an ihre Kräfte anpassen und möglichst regelmäßig durchführen. Ich weiß, dass es schwer fällt sich zu bewegen wenn man permanent müde ist. Aber da muss man einfach mal seinen inneren Schweinehund besiegen. Bist du im Fitnessstudio angemeldet? Versuch doch weiter hinzugehen oder mach mit bei Kursen. Ich kann die Pilates empfehlen. Mit meinem Chemo Beginn wurde bei uns im Fitnessstudio ein Pilates Kurs angeboten. Leider Montags, genau dann wenn ich Chemotherapie habe. Denn dann bin ich auf andere angewiesen. Man darf an diesen Tagen kein Fahrzeug bewegen. Meine lieben Freundin Anna hat mich aber immer mitgenommen und war jedes Mal erstaunt, dass es mir nach der Chemo so gut ging. Das ist natürlich nicht immer so, kann dir aber genauso ergehen.

Weiterhin kann ich dir Entspannungsübungen empfehlen. Dazu gehören Yoga, Massagen oder progressive Muskelentspannung. Probier dich durch. Viele Krankenkassen bieten in Ihren Programmen auch Kurse bzw. die Kostenübernahme dieser an. Informiere dich einfach telefonisch oder über die Website deiner Krankenkasse. Hier gibt es meistens eine praktische Suche, worüber du in deinem Wohnort nach Anbietern suchen kannst. Meistens ist es aber schwierig reinzukommen, da die Kurse überfüllt sind. Und wer einmal „drin ist“ bleibt auch drin. Dementsprechend ist es schwierig einen Fuß in die Tür zu bekommen. Alternativ gibt es vom Brustkrebs e.V. die Möglichkeit an kostenlosen Yoga-Kursen per Zoom Videokonferenz teilzunehmen. Es gibt sogar unterschiedliche Level, sodass auch blutige Anfänger starten können. Die Kurse finden immer Freitags statt und werden von Nadine Herber, einer ehemaligen Brustkrebs-Betroffenen abgehalten. Mehr Informationen findest du unter:

https://brustkrebsdeutschland.de/seelenzeit-yoga/

Du willst lieber spontan trainieren? Ich habe bereits in der Corona Zeit meine Liebe zu Trainingsvideos auf YouTube entdeckt. Schau doch mal rein bei Mady Morrison oder GrowingAnnanas:

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Wichtig: Immer nur so viel machen, wie sich gut anfühlt.


7. Dein Gehirn fühlt sich „neblig“ an

Der sogenannte „Chemo Brain“ beschreibt Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, die während der Therapie auftreten können. Plötzlich fällt dir der Name deines Nachbarn nicht mehr ein, oder du vergisst, warum du in die Küche gegangen bist. Eine To-Do-Liste oder kleine Notizen helfen, den Alltag zu strukturieren.


8. Dein Immunsystem braucht extra Schutz

Chemotherapie schwächt das Immunsystem, wodurch selbst kleine Infekte gefährlich werden können. Masken tragen, Hände regelmäßig waschen und den Kontakt mit kranken Personen vermeiden, wird zu einem wichtigen Teil deines Lebens. Auch eine gesunde, vitaminreiche Ernährung unterstützt deinen Körper. Wenn du meinen Newsletter abonnierst, erhältst du meinen kostenlosen Guide zum Thema anti-entzündliche Lebensmittel und Tricks. Hier kannst du dich anmelden und dir das E-Book sichern.



9. Du wirst Menschen neu kennenlernen

Krebs ändert nicht nur dein Leben, sondern auch deine Beziehungen. Manche Menschen ziehen sich zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Andere treten hervor und unterstützen dich auf überwältigende Weise. Diese Zeit zeigt dir, wer wirklich für dich da ist und hilft dir vielleicht auch Menschen aus deinem Leben „auszusortieren“. Mir persönlich helfen Freundschaften in dieser Zeit extrem weiter. Meine Freunde haben mich von Anfang an in der schweren Zeit intensiv begleitet und mich seelisch aufgebaut. Sei es durch aufbauende Gespräche, Spaziergänge oder gemeinsamen Unternehmungen. So hat meine Freundin Anna sich täglich bei mir per WhatsApp mit einer Guten Morgen Nachricht gemeldet und sich nach meinem Befinden erkundigt <3. Meine liebe Freundin Melli hat sich jede Woche Zeit für mich genommen und die Zeit der Therapie zu etwas Besonderem gemacht. In Form von Unternehmungen wie Lecker essen gehen, Ausflügen oder einfach einem Besuch im Ikea 😀 Nach dem Ende meines ersten Chemo-Blocks haben die beiden mir ein Fotoalbum mit Fotos geschenkt, die in der Zeit seit der Chemo und darüber hinaus entstanden sind. Ich könnte schon wieder heulen, wenn ich daran denke. Leider kann es auch sein, dass du negative Erfahrungen machen wirst. Unnötige Kommentare (ich nenne es Bullshit Bingo) wie: „Oh ja meine Freundin ist auch an Krebs gestorben“. Moment mal? Auch? Ja genau. Sowas durfte ich mir auch schon anhören. Krebskranke sind nicht automatisch tot. Klar ist die Krankheit tödlich, aber wir wollen sowas nicht hören sondern positive Gedanken hegen. Entferne dich daher besser in der Zeit von diesen Menschen oder lass den Kontakt zukünftig bleiben, denn meiner Meinung nach haben solche Menschen keinen Platz in deinem oder meinem Leben. Punkt!


10. Kleine Rituale helfen

Ob ein bestimmtes Getränk nach jeder Behandlung, bequeme Kleidung oder ein Tagebuch – Rituale geben Struktur und Halt. Sie können sogar helfen, die Behandlungstage mit etwas Positivem zu verknüpfen. Ich habe mit meiner Krebserkrankung diesen Blog ins Leben gerufen. So habe ich viele Tage an meiner Website gearbeitet und habe viel recherchiert, um den Krebs nachhaltig zu besiegen und krebsfrei zu bleiben. Oder gönn dir ein entspannendes Bad mit einem guten Buch? Manchen hilft Journaling. Du fragst dich gerade was das überhaupt ist? Journaling ist eine Methode, um Gedanken zu Papier zu bringen. Diese Niederschriften konzentrieren sich auf auf das innere Erleben, also auf die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Gedanken.

In deinem Journal kannst du dir z.B. folgende Fragen stellen:

  1. Wofür bin ich heute dankbar?
  2. Was hat/wird meinen Tag zu einem guten Tag gemacht/machen?
  3. Meine wichtigste Aufgabe heute ist/war.
  4. Worauf bin ich heute stolz?
  5. Was hat mir heute Freude bereitet?
  6. Was oder wer hat mir heute gutgetan?

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11. Humor ist eine Superkraft

Lachen hilft, die schweren Tage zu überstehen. Egal ob es lustige Filme, Gespräche mit Freunden oder kleine Missgeschicke sind – Humor ist eine wertvolle Waffe gegen den Ernst der Lage. Triff dich also soweit es geht mit lieben Menschen und unternimm schöne Dinge. Versuch die schwere Zeit mit Positivem zu verbinden und die Zeit wird schnell rumgehen. Das verspreche ich dir.


Eine Chemotherapie ist eine Herausforderung – körperlich, emotional und mental. Doch mit dem richtigen Wissen und kleinen Tricks kannst du besser durch diese Zeit kommen. Denk immer daran: Du bist nicht allein, und jeder Schritt bringt dich näher zu deiner Genesung.

Wenn du selbst Erfahrungen oder Tipps hast, teile sie gerne in den Kommentaren. Dein Beitrag kann anderen helfen!

Gesunde Grüße

Deine Lexy

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